Josquin Desprez
ca 1450 - 1521
Josquin galt schon zu Lebzeiten als einer der berühmtesten Komponisten seiner Generation. Dennoch ist über sein Leben nicht allzu viel geschrieben worden. Jedenfalls ist die Biographie äußerst dürftig dokumentiert.
Nicht einmal das Geburtsjahr des Komponisten läßt sich wirklich eindeutig ermitteln.
Vermutlich war es um das Jahr 1450.
Auch wo Josquin geboren wurde, weiß man nicht genau, jedenfalls lag der Geburtsort in Nordfrankreich. 1483 hat Josquin das Haus »Le Mouton« seines Onkels geerbt - weshalb wir aus den Urkunden Josquins eigentlichen Namen wissen: Er hieß Josquin Lebloitte, nannte sich aber lebenslang Desprez; ein damals gar nicht ungewöhnlicher Vorgang.
Der Lebensweg Josqins führte über ein Studium der Theologie. Wie viele seiner Kollegen war auch Josquin Geistlicher. In einem Dokument von 1477 aus Aix-en- Provence wird er »Diakon« genannt.
1486 musiziert Josquin an der päpstlichen Kapelle in Rom, ein wenig später am Hofe des französischen Königs Ludwig XII. Anfang des XVI. Jahrhunderts finden wir Josquin in Ferrara in den Diensten des Herzogs Ercole I.
Die harmonische Vollkommenheit der Zusammenklänge unabhängiger Stimmen und die formale Perfektion im Spiel mit Taktzahlen und Übereinstimmungen von Tonhöhen mit verschlüsselten Borschaften sind staunenerregend. So läßt uns Josquin etwa in seine fünfstimmige Motette Illibata Dei Virgo durch bestimmte Tonfolgen seinen Namen wissen. Welche Geheimnisse Tonhöhen und die Anzahl der Töne sonst noch verbergen, wird die Musikologie wohl in 1000 Jahren noch nicht ergründet haben.
Faszinierend ist das Können der Renaissance-Meister, die imstande waren, ein perfektes polyphones Kunstwerk durch Hinzufügungen neuer Stimmen quasi in anderem Licht erscheinen zu lassen, ihm einen »tönenden Rahmen« zu geben. So ist in der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in München eine sechstimmige Fassung von Josquins ursprünglich vierstimmigem, in Europa dank unzähliger Abschriften weit verbreiteten Ave Maria. Der unbekannte Meister, der diese Bearbeitung hergestellt hat, verstand es, Josquins Werk nahezu vollkommen unverändert zu übernehmen und ihm zwei völlig neue Stimmen hinzuzu»dichten«, um daraus ein neues Werk zu machen!
Nicht einmal das Geburtsjahr des Komponisten läßt sich wirklich eindeutig ermitteln.
Vermutlich war es um das Jahr 1450.
Auch wo Josquin geboren wurde, weiß man nicht genau, jedenfalls lag der Geburtsort in Nordfrankreich. 1483 hat Josquin das Haus »Le Mouton« seines Onkels geerbt - weshalb wir aus den Urkunden Josquins eigentlichen Namen wissen: Er hieß Josquin Lebloitte, nannte sich aber lebenslang Desprez; ein damals gar nicht ungewöhnlicher Vorgang.
Der Lebensweg Josqins führte über ein Studium der Theologie. Wie viele seiner Kollegen war auch Josquin Geistlicher. In einem Dokument von 1477 aus Aix-en- Provence wird er »Diakon« genannt.
Mailand, Rom, Ferrara
Im Jahr darauf dient er nachweislich am Hof Renées von Anjou, seit 1484 ist der um im Umfeld der Sorza in Mailand nachzuweisen.1486 musiziert Josquin an der päpstlichen Kapelle in Rom, ein wenig später am Hofe des französischen Königs Ludwig XII. Anfang des XVI. Jahrhunderts finden wir Josquin in Ferrara in den Diensten des Herzogs Ercole I.
Josquins Kunst
Die Musik Josquins ist von höchster Kunstfertigkeit. Der niederländische Kontrapunkt ist voll entfaltet - jede Stimme schwingt in freier Melodik; und die Wissenschaft hat viel zu zählen und zu rechnen und zu spekulieren, was der Komponist uns mit den offenkundigen Zahlenspielen sagen wollte.Die harmonische Vollkommenheit der Zusammenklänge unabhängiger Stimmen und die formale Perfektion im Spiel mit Taktzahlen und Übereinstimmungen von Tonhöhen mit verschlüsselten Borschaften sind staunenerregend. So läßt uns Josquin etwa in seine fünfstimmige Motette Illibata Dei Virgo durch bestimmte Tonfolgen seinen Namen wissen. Welche Geheimnisse Tonhöhen und die Anzahl der Töne sonst noch verbergen, wird die Musikologie wohl in 1000 Jahren noch nicht ergründet haben.
Faszinierend ist das Können der Renaissance-Meister, die imstande waren, ein perfektes polyphones Kunstwerk durch Hinzufügungen neuer Stimmen quasi in anderem Licht erscheinen zu lassen, ihm einen »tönenden Rahmen« zu geben. So ist in der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek in München eine sechstimmige Fassung von Josquins ursprünglich vierstimmigem, in Europa dank unzähliger Abschriften weit verbreiteten Ave Maria. Der unbekannte Meister, der diese Bearbeitung hergestellt hat, verstand es, Josquins Werk nahezu vollkommen unverändert zu übernehmen und ihm zwei völlig neue Stimmen hinzuzu»dichten«, um daraus ein neues Werk zu machen!